GALERIE FARSUND, Farsund / Norge

2. Juli - 23. Juli 2022

 

Fra sør til sør - Von Süden nach Süden 

 

 

 

 

 

 

Für die Überlassung der Fotografien und die Zustimmung zur Publikation sei allen Beteiligten, insbesondere anne bente birkeland und rolf zepp, besonders gedankt.

 

 

 

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Verdener Nachrichten vom 17. Oktober 2018

(Danke für die freundliche Genehmigung !)

 

 

 

 

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Einführung von Rolf Zepp in die Ausstellung "Französische Landschaften"

 

 

"Meine Damen und Herren,

 

keine Frage, das größte Risiko die erwartungsfrohe Stimmung bei einer Vernissage zu verderben, trägt der Laudator. Ihn auszuhalten, ja, das erfordert meist so einiges an Geduld und manchmal sogar Selbstbeherrschung. Besonders dann, wenn er Kunstexperte ist, dabei weniger über die Bilder an der Wand, stattdessen über die Unendlichkeiten des Welten-Theaters spricht.

 

Nun - das mag Sie beunruhigen - ich bin kein Kunstexperte. [...] Also spreche ich einfach als guter Freund zu Ihnen, zumindest als guter Freund von Klaus, was mir gleichzeitig die Freiheit gibt, nicht 'von dem heute anwesenden Künstler' sprechen zu müssen.

 

Apropos Freiheit. Für Dich, lieber Klaus, ein Kernbegriff für all Dein Denken und Tun. Ein Schlüsselwort für Deine Malerei allemal. Mal salopp ausgedrückt: geht es Dir doch darum, selbst zu bestimmen, 'wo es lang geht'. Was in Bezug auf die Malerei damit gemeint ist, hast Du kürzlich im Interview mit dem WESER-KURIER dargestellt: Frei zu sein in seinen gemalten Motiven!  

 

Es geht Dir eben nicht darum, Dich an die äußere Wirklichkeit Deiner Motive zu binden, sondern Dich anregen zu lassen, von dem, was Du siehst, riechst und spürst -  mit allen Sinnen durch die Welt, die, Deiner Liebe und Vorliebe geschuldet, Frankreich heißt. Dort die Motive aufsaugen, um Dich später, beim Malen im Atelier, an das zu erinnern, was Du gesehen, gespürt, erlebt hast. Es ist dieser spannende Übergang von der 'Naturform' zur 'Bildform' – für Dich ein ständiges 'Ausbalancieren'. Du nennst es 'ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang'.

 

Da darf die Herstellung und Bearbeitung eines 'Bildobjektes' gerne mal über Monate, ja sogar über Jahre gehen, wenn ein Bild zur Seite gestellt und irgendwann von Dir wiederentdeckt wird [...]

 

Wie nahe ein Bild beim sichtbar Gegenständlichen bleibt bzw. sich davon entfernt, hängt ganz davon ab, wie sich der malerische Abstraktionsprozess in Deinem Atelier entwickelt.

 

Das Vermischen von Sand, Erde, Kreide mit Öl- und Acrylfarbe, das Einfügen von 'kunstfremden' Materialien, wie z.B. Textilien, unterschiedliche Malgründe, Leinwand, Spanplatte, Holz eines Klavierdeckels, absichtliche Brüche in der Perspektive oder auch die Betonung der Fläche, all das bestimmt die 'Balance' zwischen Naturform und Bildform. Ein Gleichgewicht, das sich im Rückblick auf die vergangenen Dekaden auch verschieben durfte.

 

So sind in den Bildformen aus den neunziger Jahren Erinnerungen an eine wild strömende Loire aufgehoben, fließend in Form und Farbe. Später dann, zu Beginn des neuen Jahrtausends, Erinnerungen an die Felder und Dörfer der Provence, durchaus streng, geometrisch-abstrahierend und reinfarbig dargestellt. Und gegenwärtig, angeregt durch die mediterranen Küstenlandschaften der Côte d‘Azur, die Betonung der Fläche, die Bevorzugung der Acrylfarbe mit der Vorliebe für die unterschiedlichen Nuancen eines Mittelmeer-Blaus. Herrliche Bildflächen, Meeresoberflächen, in die man Lust verspürt, einzutauchen!

 

Es gibt für Dich aber auch eine ganz andere Seite der Freiheit. Eine Freiheit, die Du uns, Deinem Publikum einräumst. Du erlaubst es Deinem Publikum - nein, Du wünscht es Dir geradezu - dass uns beim Betrachten Deiner Bilder eigene Erinnerungen kommen. Ganz persönliche Vorstellungsbilder entstehen, völlig frei von Deinen Seh-Erlebnissen. Du sprichst von der Freude des Betrachters 'am eigenständigen Sehen'. So ist es für Dich geradezu wünschenswert, wenn beim Betrachten Deiner Bilder auf beiden Seiten Freude entsteht. Eine Freude, die beide, Maler und Publikum, am Ende auf eine ganz besondere Weise verbindet. [...]

 

Freiheit, Freude, Verbundenheit, Deine dahinterstehenden fantastischen Botschaften wecken in uns die Vorfreude auf das, was wir anschließend beim Gang durch die Ausstellung  in den Landschaften an der Loire, der Provence und an den mediterranen Küsten in Südfrankreich ganz persönlich erkennen, entdecken -  erinnern und in unserer Freude darüber mit Dir, lieber Klaus, teilen dürfen.  (gekürzt)

 

 

Christel Niemann

in der VERDENER ALLER-ZEITUNG vom 22. Oktober 2019 zur Eröffnung der Ausstellung "Französische Landschaften"

(Danke für die freundliche Genehmigung !)

 

 

 

 

 

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Die Ausstellung „La Méditerranée et la Provence“ führte Klaus-Jürgen Maiwald zum vierten Mal (nach 2000, 2007 und 2013) in die „Villa Medici der Provence“.

 

Die 2018 in Lourmarin ausgestellten Bilder sind von dem Versuch geprägt, eine Synthese von formauflösender Tendenz seiner frühen Loire-Landschaften und der geometrischen Abstraktion der späteren provenzalischen Felder zu erreichen.

 

Das malerische Konzept der „Landschaftserinnerung“  begründet eine fruchtbare Spannung zwischen den gegenständlichen Motiven, der emotionalen Dimension des Erlebens und den Möglichkeiten freier bildnerischer Mittel. Innerhalb dieses Spannungsfeldes werden Grenzen der Abstraktion ausgelotet. Dieses Ausbalancieren von Naturform und Bildform vollzieht sich im Atelier - nicht  „vor der Natur“. Dabei führt die zeitliche und räumliche Entfernung bereits zur Konzentration auf Wesentliches und damit konsequent zum Abstraktionsprozess. Der zeigt sich in unterschiedlichen Abstraktionsgraden und Abstraktionsweisen. Je nachdem, wie sich die malerische Auseinandersetzung entwickelt, ist die Entfernung vom gegenständlichen Motiv graduell sehr unterschiedlich. Hier haben wiederholte Übermalungen ihren Grund, aber auch relativ lange Bearbeitungszeiten.

 

Wie es Erinnerungen so an sich haben, schwingen immer auch Wehmut und Sehnsucht mit, weil das Erleben nicht konservierbar, nicht abbildbar und immer flüchtig ist. Maiwalds Malerei ist ein freilich vergeblicher, wenn auch lustvoller Versuch, dem Moment Dauer zu verleihen – sinnliche Erfahrungen mediterraner Welt ästhetisch zu verdichten, malerische Äquivalente zu schaffen.

 

Wenn die Betrachter sich auf die besondere Sprache eines Bildes einlassen, von ihm berührt werden, kann es in ihnen ganz persönliche Erinnerungen und Vorstellungsbilder hervorrufen. Die Freude am Bild verbindet dann beide!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

L’exposition «La Méditerranée et la Provence» en 2018, emmène Klaus-Jürgen Maiwald une quatrième fois (après 2000, 2007 et 2013) dans la «Villa Medici de Provence».

 

II aborde les motifs rencontrés lors de ses voyages en France au travers d’une peinture expressive. Sa peinture matérialise et concrétise les divers souvenirs de paysages rencontrés, leur lumière, leurs arômes, autant par les couleurs et la forme que par le pur bonheur éprouvé par l’artiste lors de l’utilisation ludique et sensuelle des différents matériaux de création.

 

C’est bien le propre des souvenirs qu’ils soient emprunts d’une touche de mélancolie et de nostalgie due à l’impossibilité d’en capter l’image et les rendant ainsi toujours volatiles. Sa peinture reste donc un vain essai de faire perdurer l’instant, essai cependant voluptueux que celui de comprimer l’expérience sensitive et sensuelle des paysages du sud dans une forme esthétique. Si le tableau arrive à toucher l’observateur par son message, ce dernier lui permettra de remémorer des souvenirs tout à fait personnels qui seront totalement différents des impressions visuelles du peintre. Le plaisir éprouvé devant le tableau les liera alors l’un à l’autre!

 

Les tableaux sont des objets imagés mais autonomes qui s‘affirment par rapport à la nature. En dépit de son attirance pour l’aventure de la peinture non figurative, il reste lié à l’objet, au motif qui par son attrait visuel, déclenche le processus de l’acte de peindre. Les différents degrés d’abstraction, dans leur diverse expression, démontrent cet exercice d’équilibre entre la forme naturelle et celle du tableau. Dans ses paysages de la Loire, peints antérieurement, la tendance de formes se dissolvant apparaît clairement. Par contre, les tableaux provençaux et méditerranéens qui seront exposés à Lourmarin évoluent ces dernières années vers une synthèse entre la dissolution des formes et leur abstraction géométrique.

 

 

 

 

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